Ein SA-Mann, der für die „Gesinnung“ seine „Tricks“ bei der Denunziation von Unangepassten anwendet. Eine Mutter, die ihre Tochter vor Zugriffen schützen will. Eine Lehrer-Familie, in der keiner mehr einander trauen will. Eine Frau, deren Bruder durch „Bombenflieger“ verunglückt, die ihr Mann mitproduziert. Eine Arbeitergruppe, die gegenüber dem massenhaften Zuspruch des Regimes fast resigniert, aber in der immer noch der hoffnungsvolle Funke des Widerstands brennt.
Die am 21.05.1938 in Paris uraufgeführte Szenenfolge entstand in der Emigration und auch der ursprüngliche Titel „Deutschland – ein Greuelmärchen“ zeigt ein Land und eine Gesellschaft in der Schieflage. Brecht skizziert mit realistischer Einordnung und knapp gefasster aber dennoch präzise auf den Punkt gebrachten Sprache in diesen alltäglichen Momentaufnahmen der Jahre 1933 bis 1938 die physische und psychische Beanspruchung eines ganzen Landes durch ein unmenschliches Regime. Man kann feststellen, „dass da Neigungen liegen, die mit dem Dritten Reich keineswegs ausgestanden sind, Neigungen sich anzupassen und einzupassen, schön pragmatisch und unauffällig jeweils mit dem Zeitgeist zu marschieren.“ (Quelle: Reclams Schauspielführer)
Geplante Termine: Samstag, den 2. November 2024 (19:00 Uhr) und Sonntag, den 3. November 2024 (18:00 Uhr) im gugg-e-mol-Theater in Bretten sowie Samstag, den 09. November 2024 (19:00 Uhr) in der Mediathek in Oberderdingen.
Dauer: ca. zwei Stunden, eine Pause
Kartenvorverkauf: Bei den jeweiligen Aufführungsorten. Zusätzlicher Verkauf in der Buchhandlung Kolibri und für die Termine in Bretten in der Stadtinformation Bretten.